Krankenhaus Zams ermöglicht elektronischen Kontakt zwischen Angehörigen und isolierten PatientInnen
Im Krankenhaus St. Vinzenz in Zams herrscht aufgrund des Coronavirus ein allgemeines Besuchsverbot. Das Team des Krankenhauses nutzt deshalb neue technische Wege, um den Kontakt von Erkrankten und ihren Angehörigen sicherzustellen: Mit Tablets und speziellen Patiententelefonen organisiert die Spitals-Seelsorge individuelle Betreuung und familiäre Zusammenführung am Krankenbett.
Schwere Erkrankungen und der damit verbundene Aufenthalt im Krankenhaus sind schon in normalen Zeiten eine große Herausforderung für PatientInnen und Angehörige. Das Kontaktverbot aufgrund der Covid-19-Pandemie macht eine stationäre Behandlung zu einer noch größeren Herausforderung. Die psychosozialen Fachkräfte des Krankenhauses, denen PsychologInnen, PsychiaterInnen und die Seelsorge angehören, sind wichtige Ansprechpartner in der belastenden Krisensituation. Die Betreuung von PatientInnen in den nicht-isolierten Bereichen erfolgt im Wesentlichen wie bisher. Es befinden sich jedoch fast ausschließlich schwer Erkrankte und Palliativpatienten im Haus, für die das dringend notwendige Besuchsverbot eine zusätzliche Belastung darstellt. Vom Krankenhaus St. Vinzenz Zams sind deshalb neben den eigenen elektronischen Mitteln der PatientInnen wie Handy oder Laptop nun weitere Angebote aktiviert, die Zugang zur Außenwelt bieten. Freigeschaltete Patiententelefone am Bett sowie hauseigene Tablets unterstützen die Kontaktaufnahme zum nahen Umfeld.
Leidensdruck auf beiden Seiten lindern
Sr. Mag. Barbara Flad, Leiterin der Seelsorge am Krankenhaus St. Vinzenz Zams, erklärt: „Der Besuch von Angehörigen ist ein grundsätzliches Bedürfnis, das jetzt nicht mehr erfüllbar ist. Es bleibt nur mehr der virtuelle Kontakt über technische Medien. Wir fokussieren nun auf all jene, die dazu nicht mehr allein in der Lage sind und ermöglichen dies. Unser Ziel ist es auf beiden Seiten eine Traumatisierung durch diese schwierige Ausnahmesituation zu verhindern."
Virtueller Austausch mit Palliativ-PatientInnen
Das Angebot der Seelsorge für Angehörige richtet sich derzeit gezielt an eine Hauptansprechperson aus dem Kreis der Familie. Die wichtige persönliche Verbindung zur Familie wird vor allem mithilfe digitaler Kommunikationslösungen gewährleistet und vom Krankenhaus unterstützt. Wer selbst durch den Krankheitsverlauf oder fehlende technische Ausrüstung nicht in der Lage ist, mit den Angehörigen zu kommunizieren, erhält umfassend Hilfe. Vom Herstellen der Verbindung am eigenen Handy, WhatsApp-Anrufen, Skype-Gesprächen bis zur Kontaktaufnahme mit den Tablets des Krankenhauses reicht die Unterstützung. Für Angehörige sind es oftmals schon übermittelte Bilder der PatientInnen, die tröstlich wirken und Nähe vermitteln. Selbstverständlich werden beim Bereitstellen der Instrumente alle Isolationsauflagen und Schutzvorkehrungen sichergestellt.
Digitale Seelsorge in Zeiten der Isolation
Die psychosozialen Fachkräfte im Haus nutzen für ihre tägliche Arbeit im Umgang mit isolierten PatientInnen ebenfalls die digitalen Kommunikationsmittel. Dadurch gelingt es den Kontakt zu Bezugspersonen in dieser schwierigen und zum Teil auch letzten Phase des Lebens aufrecht zu erhalten. Das Seelsorgeteam des Krankenhauses steht den PatientInnen und ihren Angehörigen in dieser Ausnahmesituation begleitend zur Seite. Der Beistand erstreckt sich auf die persönlichen Bedürfnisse der Erkrankten und ihrem nahen Umfeld. Klärende Gespräche, intensives Zuhören, gemeinsame Rituale und der Zugang zur Spiritualität zählen zum Aufgabengebiet der Seelsorge am Krankenhaus St. Vinzenz Zams. Ebenso die würdevolle Sterbe- und Trauerbegleitung.
Bildnachweis: Krankenhaus St. Vinzenz Zams/Mathias Brabetz
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